Energiepreise 2024 – darum werden sie steigen

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Energiepreise - 50 Euro Scheine liegen aufgefächert, Glühbirne liegt darauf

Im Jahr 2023 ist ein wenig Ruhe um die Energiepreise eingekehrt. Grund dafür waren unter anderem die Energiepreisbremse und insgesamt gesunkene Kosten für Strom und Gas. Doch die Ruhe ist nicht von langer Dauer, denn bereits in diesem Jahr werden die Energiepreise und vor allem die Strompreise wieder steigen – zum Leidwesen der Verbraucherinnen, Verbraucher und Versorger. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

CO2-Preis-Erhöhung

Der sogenannte CO2-Preis ist eine Abgabe auf den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) durch fossile Energien. Dieser wurde von der Bundesregierung im Rahmen des Klimapaketes beschlossen und bereits 2021 eingeführt. Vorgesehen war zudem eine schrittweise Erhöhung des Preises bis zum Jahr 2025 – von 25 Euro pro Tonne auf 50 Euro pro Tonne. Der CO2-Preis ist also nichts Neues, doch die Erhöhung zum Jahreswechsel fällt höher aus als ursprünglich im Klimapaket geplant. So steigt der CO2-Preis auf 45 Euro pro Tonne statt der bisher geplanten 40 Euro. Und auch die Maximalhöhe in 2025 wurde angehoben – auf 55 Euro statt 50 Euro pro Tonne.

Die Auswirkungen werden Verbraucherinnen und Verbraucher, die mit Gas und Erdöl heizen, zu spüren bekommen. So gehen Experten davon aus, dass bei Gaskunden mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden etwa 60 Euro Mehrkosten entstehen. Bei Heizöl könnten sich die Mehrkosten auf knapp 100 Euro belaufen.

Wegfall von Subventionen

Stromkunden werden gleich aus zwei Gründen stärker belastet. Zum einen fällt die Energiepreisbremse früher weg als geplant und zum anderen werden die Subventionen zur Stabilisierung der Netzentgelte gestrichen.

Durch die Energiepreisbremse wurden die Strom- und Gaskosten für einen Großteil des Verbrauchs gedeckelt. Hiervon profitierten vor allem Kunden, die ihre Verträge zum Zeitpunkt der äußerst hohen Energiepreise geschlossen hatten. Da es sich aber ohnehin um eine zeitlich begrenzte Maßnahme handelte, ist dieser Wegfall wohl noch am ehesten zu verschmerzen.

Anders sieht es allerdings bei der Stabilisierung der Netzentgelte aus. Aufgrund des Ausbaus der erneuerbaren Energien und dadurch auch des Stromnetzes steigen die Netzentgelte, die etwa ein Viertel des Strompreises ausmachen, massiv an. Um die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin zu entlasten, hatte die Bundesregierung geplant, die Netzentgelte in 2024 mit 5,5 Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond (WSF) zu subventionieren. Dies hätte die höheren Netzentgelte zwar nicht komplett ausgeglichen, aber dennoch einen wichtigen Beitrag geleistet. Lichtblick warnte die Bundesregierung Anfang Dezember in einem Brandbrief vor den Auswirkungen für Verbraucher und Versorger, doch leider ohne Erfolg.

Haushaltskrise forciert Energiekrise

Die Erhöhung des CO2-Preises und die Streichung der Subventionen sind auf die Haushaltskrise zurückzuführen. Das gespart werden muss, ist nachvollziehbar, schwierig wird es aber immer, wenn Unterstützungen gestrichen werden, die angekündigt bzw. zugesagt wurden. So haben Versorger, die ihren Kundinnen und Kunden Preisgarantien geben, die angekündigten weiteren Subventionen zur Stabilisierung der Netzentgelte bereits eingeplant. Eine Preisanpassung ist nun erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Die Mehrbelastung kann Versorger in massive finanzielle Schwierigkeiten bringen. Und auch Verbraucherinnen und Verbraucher werden erheblich stärker belastet.

Bild von Frauke Riether / Pixabay